7 Minuten bis zum Exitus

7–9 Minuten: Ab dann kippt bei Herzstillstand die Überlebenskurve steil nach unten – jede weitere Minute verschlechtert die Prognose signifikant. Und wo bleibt der Rettungsdienst?

Die Tagesschau berichtete unlängst über eine neue Studie zu den Rettungsdiensten. Die stellt fest: In Deutschland gibt es uneinheitliche Leitstellenprozesse, überlastete Notaufnahmen, große regionale Unterschiede. Der Kern ist altbekannt: Die Hilfsfrist variiert je nach Bundesland zwischen ca. 8 und 15 Minuten, teils länger im ländlichen Raum – ein Flickenteppich, der Leben kosten kann.

Und wie so oft passiert immer das Gleiche: Ankündigungen, Verschiebungen. Die überfällige Notfallreform wurde bereits ausgebremst. Und es gibt neue Absichtsbekundungen, aber keine Aktion – während Patientinnen und Patienten warten.

Das hat eine Konsequenz für uns Alle!

Jede verzögerte Einweisung erhöht die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen, Reha-Bedarf und Pflegeabhängigkeit. Das verändert unseren Alltag, weil wir als Angehörige mehr Pflege leisten müssen. Im Extremfall sterben unsere Familienmitglieder, im Regelfall werden unsere Familien durch spätere Behandlung zu höheren Pflegerisiken gezwungen!

Ich frage deshalb: Warum fehlt weiterhin eine bundeseinheitliche Steuerung von Rufnummern wie 112/116117, wo bleibt eine klare Triage in Leitstellen und eine verbindliche, einheitlich definierte Hilfsfrist? Warum bestehen Lücken bei Nachtflügen und Telemedizin, obwohl die Evidenz vorliegt?

Machen Sie mit beim Thema Rettungsdienst:

Kontaktieren Sie Ihren direkt gewählten Bundestagsabgeordneten und fordern Sie ihn auf, zu handeln. Eine vollständige Übersicht aller Abgeordneten finden Sie auf der Seite „Abgeordnete“ des Deutschen Bundestags: https://www.bundestag.de/abgeordnete.

Solange Reformen vertagt werden,
zahlen Betroffene und ihre Angehörigen
den Preis – täglich, mitunter endgültig.